Heute, vor 150 Jahren, wurde der erste Abschnitt der Berliner Ringbahn in Betrieb genommen.
Geschlossen wurde sie allerdings erst am 15. November 1877. Bis zum Mauerbau. Danach war sie bis 2002 unterbrochen und zwischen 1980 und 1993 wurde der West-Berliner Abschnitt der Ringbahn nicht mehr befahren.
Die betriebstechnischen Anlagen (z.B. zur Zugbildung) waren erst 2017 wieder vollständig hergestellt.
Täglich verkehren etwa 1100 Zugfahrten auf den S-Bahn Linien S41 und S42. Dabei wird Mo-Fr nur zwischen 02:00 und 03:00 eine Kurze Betriebspause eingelegt, ansonsten besteht mindestens ein 20 Minuten Takt je Richtung, tagsüber alle 5 Minuten je Richtung.
Bis auf die nachts Ein- und Aussetzenden Züge, fahren die Züge durchgehend im Kreis. Was in einigen Fahrzeugen zu der ganz witzigen Anzeige und Ansage „S42, Ringbahn, nach: Ring“ führt(e).
Ohne die Ringbahn und die fünf Jahre später, am 6. Februar 1882 eröffneten Stadtbahn, würde Berlin hoffnungslos im Verkehrschaos versinken, sie ermöglicht es sehr vielen Berlinern sich schnell ohne Auto in der Stadt zu bewegen.
Ein grossteil der Ringbahn ist viergleisig ausgebaut, genauer zwei Gleise S-Bahn und zwei für Fern-,Nah- und Güterverkehr. Da die S-Bahn Berlin nicht direkt mit der normalen Bahn kompatibel ist (andere Stromversorgung und Zugsicherung), können nicht die selben Gleise genutzt werden. Diese Gleise wurden 2009 während der „S-Bahn-Kriese“ für den Ersatzverkehr genutzt. Bis heute sind etwa die hälfte der Zugausfälle der Berliner S-Bahn auf marode, nicht gewartete oder fehlende Fahrzeuge und Personalmangel zurückzuführen.