Das Spiel erschien am 28. Februar 2000 und wurde von JoWooD entwickelt und vertrieben.
Aufgabe des Spielers ist es, eine Stadt mit einem Nahverkehrsnetz auszurüsten. Dazu kann er Linien planen, Haltestellen und Schienen bauen und Fahrzeuge kaufen. Mehr nicht, doch was sich so geschrieben sehr langweilig anhört, ist bei näheren Hinsehen alles andere als einfach.
Spielprinzip
Wie bereits erwähnt, man bekommt eine Stadt und muss sie mit Nahverkehr versorgen. Entweder als Kampagne oder als Endlosspiel.
Die Kampagne ist keine Storyline oder ähnliches, sondern nur eine Abfolge von Missionen. Jede Mission hat Ziele in drei Stufen, die erreicht werden müssen. Um die nächste Mission freizuschalten, reicht jedoch die niedrigste Stufe aus. Zwischen verfügbaren Missionen kann frei gewählt werden und man kann nach erreichen des Zieles unbegrenzt weiterspielen.
Im Endlosspiel bietet das Spiel weitere Einstellungen Unternehmer und Verkehrsbeauftragter. Der erstere muss, natürlich, dafür sorgen möglichst viel Gewinn zu machen, während der Verkehrsbeauftragte die Verkehrsdichte reduzieren muss. Weiterhin kann man zwischen einem „Realen“ und Einfachen Modell wählen, im Realen müssen die Fahrgäste zu ihrem Ziel gebracht werden, im Einfachen wird nur das Potenzial zwischen zwei Haltestellen berechnet. Darüber hinaus sind drei Schwierigkeitsgrade vorhanden. Wie bei den Missionen kann gegen bis zu drei Computergegnern gespielt werden.
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Verkehrsgigant – Hauptmenü
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Verkehrsgigant – Endlosspiel
Besonderes erwähnenswert ist die Simulation der Einwohner. Verkehrsgigant verteilt bei jedem Start der Karte die Einwohner neu, bzw. verknüpft die Gebäude miteinander. Vorgeben ist praktisch nur, welches Gebäude zu welchem Typ (Wohnhaus, Schule, Industrie, Kommerziell und Freizeit) gehören. Zur Vereinfachung und weil damalige Rechner noch nicht die notwendige Leistung hatten, besuchen alle Einwohner aus einem Gebäude das selbe Ziel, also alle Kinder die selbe Schule usw. Für damalige Verhältnis war das eine Innovation, sorgte es doch dafür, dass Missionen niemals komplett identisch waren.
Um effektive Linien zu betrieben, ist es notwendig zunächst zu analysieren wo die Verkehrsströme verlaufen. Im Spiel können die einzelnen Gebäude angeklickt werden und auf der Karte wird farblich markiert welche Gebäude damit verbunden sind. Auf kleinen Karten mit klaren Strukturen gestaltet sich die Planung einer Linie natürlich einfacher, das grosse Stadion wird von allen zur Freizeit benutzt, in den beiden Fabriken arbeiten die meisten Einwohner und die beiden Schulen der Stadt werden von allen Schülern besucht, logisch. Spannend wird es erst, wenn die Stadtgrösse diese Übersichtlichkeit nicht mehr bietet. In den Endlosspielen kommt noch hinzu, dass zu Anfang nicht alle Teile der Stadt freigeschaltet sind. Diese bekommt man erst später angeboten.
Erwähnenswert ist noch die Funktion, dass ein Fahrzeug erst von der Haltestelle abfährt, wenn die nächste frei ist. So lassen sich Staus von Bus und Bahn effektiv vermeiden. Eine Funktion die in vielen anderen Spielen elementar fehlt.
Spielwelt
Hier herrscht die klassische isometrische Ansicht. Die Karte kann in 90-Grad Schritten gedreht werden, mehr ist aber nicht möglich. Die Grafik selbst besteht aus übereinander gelegten Bildern. Dennoch ist die Grafik mit sehr viel liebe zum Detail gestaltet worden.
Für den „Wuselfaktor“ laufen Fussgänger durch die Stadt und Autos fahren auf der Strasse. Dabei wird das Verkehrsaufkommen der PKW direkt durch den Spieler beeinflusst. Je mehr Leute Bus und Bahn nutzen, desto weniger Autos sind auf der Strasse. Laut Handbuch werden 5% der PKW-Fahrten zwischen den Gebäuden dargestellt. Leider gibt es keine Bus-Spuren oder ÖPNV-Priorisierung an Ampeln etc. so dass alle Fahrzeuge des Spielers immer mit im Stau stehen. Je nach Karte, kann es sehr schwer sein die ersten Linien zum laufen zu bekommen.
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Verkehrsgigant – Screenshot 2
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Verkehrsgigant – Screenshot 6
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Verkehrsgigant – Screenshot 5
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Verkehrsgigant – Screenshot 4
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Verkehrsgigant – Screenshot 3
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Verkehrsgigant – Screenshot 1
Als Verkehrsmittel stehen dem Spieler neben Bus, noch Strassenbahn, S-Bahn, Schwebebahn und Magnetbahn zur Verfügung. Während Bus und Strassenbahnen auf den bestehenden Stadtstrassen verlegt werden können, müssen die anderen Bahnen auf freie Flächen gelegt werden. Die meisten Karten lass dies leider nicht oder nicht ausreichend zu, so lassen diese Verkehrsmittel sich eher selten nutzen. Wer die Bahnen trotzdem einmal testen und deren nutzen erleben möchte, dem sei die Karte „Cape Coral“ aus dem AddOn emfohlen, hier bietet sich die möglichkeit brauchbare Bahnlinien einzurichten.
AddOn
Zu dem Spiel gibt es ein AddOn welches amerikanische Städte mit neuen Gebäuden und Wahrzeichen bringt. Es kann kostenlos heruntergeladen werden und war in der GoldEdition direkt enthalten. Es kann nach wie vor heruntergeladen werden, entweder auf der offiziellen Seite oder der Fan-Seite, beide Links weiter unten.
Karteneditor
Der Karteneditor ist eine Geschichte für sich, da er nur für die Entwickler gedacht war und nicht veröffentlicht werden sollte. Er funktioniert nur auf exakt einer Auflösung mit einer Farbtiefe. Was damals erhebliche Probleme verursachte, lässt sich inzwischen mit einer virtuellen Maschine grundsätzlich lösen. Trotzdem erfordert es einiges an Arbeit und Glück bis der Editor läuft.
Im Editor hat man die Möglichkeit eigene Karten zu erstellen, klar, dafür ist ein Karteneditor da. Dabei beginnt man mit einer grünen Wiese und legt die Grafiken der Häuser, Strassen und Objekte darüber.
Links und Infos
Die offizielle Webseite ist hier erreichbar: http://www.der-verkehrsgigant.de/ Ich möchte zu bedenken geben, dass diese Seite 17 Jahre alt ist.
Erwerben kann man das Spiel weiterhin und alle wichtigsten Downloads sind weiterhin verfügbar. Die Kompatibilität zu aktuellen Betriebssystemen und Computern ist allerdings gering. Selbst die Installation ist nicht unproblematisch. Hilfreich dafür sind die Downloads auf der Fan-Seite: http://www.verkehrsgigant-portal.de/ auf dieser Seite findet man zusätzlich viele von Usern erstellte Karten.
Stellt sich nur noch die Frage, ob sich das Spiel lohnt. Klar ja. Allerdings nur, wenn man es zum laufen bekommt und das ist nicht unbedingt garantiert.
Wer das Risiko eingehen möchte, kann das Spiel nach wie vor käuflich erwerben. Zum Zeitpunkt als dieser Beitrag erstellt wurden, konnte man es z.B. hier kaufen:
https://www.amazon.de/UIG-Giganten-Pack/dp/B009ZQ2WR4/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1490861387&sr=8-5